Die Polizeiinspektion Cuxhaven gibt die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2020 bekannt | Cuxhaven News

Die Polizeiinspektion Cuxhaven gibt die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2020 bekannt


- Straftatenaufkommen auf ähnlich niedrigem Niveau wie im Vorjahr - Aufklärungsquote weiter gestiegen - Zahl der Wohnungseinbrüche fortwährend rückläufig - Wieder vermehrt Ereignisse zum Nachteil älterer Menschen

Das Jahr 2020 beinhaltete zahlreiche Herausforderungen. Trotz der zum Teil erheblichen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie im öffentlichen Leben sind die Straftaten im Zuständigkeitsgebiet der Polizeiinspektion Cuxhaven gegenüber denen des Vorjahres leicht gestiegen.

++Anzahl der Straftaten insgesamt und deren Aufklärungsquote++

Nachdem die Anzahl an Straftaten im Zuständigkeitsbereich der PI Cuxhaven seit Jahren rückläufig war, ist sie im vergangenen Jahr leicht gestiegen (von 9.815 Straftaten 2019 auf 9.943 Straftaten 2020). Dies entspricht einem geringen Zuwachs von 1,3 Prozentpunkten. Dabei blieb der Wert aber unter Marke von 10.000 registrierten Straftaten im Jahreszeitraum. Dies wurde damit nach dem Jahr 2019 zum zweiten Mal infolge erreicht. Gleichzeitig konnte die Aufklärungsquote von 61,43 Prozent (2019) auf 62,84 Prozent (2020) gesteigert werden. Seit 2018 konnte die Aufklärungsquote bei Werten von über 60 Prozent, auf hohem Niveau, gefestigt werden. "Hinter jeder Tat verbergen sich Opfer und/oder Geschädigte und damit persönliche Schicksale, das ist uns immer bewusst. Dennoch leben wir insgesamt in einer sicheren Region", so Inspektionsleiter Arne Schmidt zu der aktuellen Entwicklung.

Natürlich hat die Corona-Pandemie auch Einfluss auf das Kriminalitätsgeschehen in der Region gehabt. Straftaten, die typischerweise im Zusammenhang mit dem Nachtleben passieren, wurden im Jahr 2020 deutlich weniger registriert, bilanziert Arne Schmidt. Dies habe aber trotzdem nicht zu einer Verringerung der Gesamtstraftaten geführt. Betrugsdelikte, vor allem zum Nachteil älterer Mitmenschen, seien hingegen deutlich gestiegen.

Stefanie Köster, Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion, macht deutlich: "Diese Straftaten, die darauf abzielen, unseren älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern Geld oder Wertsachen zu entwenden, sind besonders widerwärtig. Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Bemühungen um Aufklärung und Prävention weiter fortsetzen werden. Dass viele dieser Taten im Versuchsstadium verbleiben, ist ein positives Zeichen dafür, dass wir unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Warnhinweisen und Sicherheitstipps erreichen."

++Häufigkeitszahl++

Ähnlich der Inzidenz im Zusammenhang mit dem Corona-Virus, beschreibt die Häufigkeitszahl in der PKS, wie viele Straftaten je 100.000 Einwohner (statistisch) begangen wurden. Sie dient damit als Indikator für die objektive Sicherheit in einer Region.

So lag die Häufigkeitszahl im gesamten Land Niedersachsen in 2020 bei 6.219 und damit niedriger als 2019 mit 6.346. Für den gesamten Zuständigkeitsbereich der PI Cuxhaven ergab sich 2019 ein Wert in Höhe von 4.952. Aufgrund der geringen Steigerung des Straftatenaufkommens insgesamt, stieg auch dieser Wert leicht auf 5.021 im Jahr 2020. Er liegt aber immer noch deutlich unter dem Landesdurchschnitt.

Für die einzelnen Polizeikommissariate und deren Zuständigkeitsbereiche ergaben sich die folgen-den Einzelwerte:

Stadtgebiet Cuxhaven: 5.768 in 2020 (6.196 in 2019)

Polizeikommissariat Geestland: 5.339 in 2020 (4.717 in 2019)

Polizeikommissariat Hemmoor: 5.186 in 2020 (4.460 in 2019)

Polizeikommissariat Schiffdorf: 3.658 in 2020 (3.545 in 2019)

++Straftaten gegen das Leben und Sexualdelikte++

Während 2019 wegen dreier Morddelikte in der PI Cuxhaven ermittelt wurde, gab es hier im Jahr 2020 keine Tat, die dieser Kategorie zuzuordnen ist. Bei den Sexualdelikten sind die Gesamtzahlen rückläufig (2019: 163 zu 2020: 131). Dies gilt auch für Delikte aus dem Bereich des Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornografie (2019: 26 zu 2020: 19). "Hier sind die Zahlen allerdings trügerisch", so die Chefin der Kripo, "durch die Komplexität dieser Verfahren bei ständig steigenden Datenvolumen verlängert sich die Bearbeitungszeit bei jedem einzelnen Fall. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, jedes Bild und jedes Video dahingehend zu überprüfen, ob es Identifizierungsansätze für Opfer und Täter gibt, das kostet leider Zeit. Es gibt in diesem Bereich keinen Grund zur Entwarnung, nach wie vor gibt es viel zu viele erschütternde Fälle von Missbrauchshandlungen, von denen Bilder und/oder Videosequenzen existieren, die dann über Tauschbörsen oder andere digitale Medienströme hin- und hergetauscht werden. Der Besitz, die Verbreitung und erst Recht die Herstellung solcher Bilder und Videos sind abscheuliche Taten, auf die der Rechtstaat mit aller Konsequenz reagieren muss."

++Eigentumsdelikte++

Eine erfreuliche Tendenz ließ sich im vergangenen Jahr bei den Eigentumsdelikten feststellen. Die Gesamtzahl verringerte sich von 3.385 Fällen in 2019 auf 2.848 Fälle in 2020. Damit gingen die Zahlen in diesem Deliktsbereich um ca. 16 Prozent zurück. Besonders erfreulich war der Rückgang bei den polizeilich registrierten Wohnhauseinbrüchen. Deren Zahl ging von 230 in 2019 auf 205 Fälle in 2020 zurück (minus ca. 11 Prozent). In 96 dieser 205 Fällen verblieben diese Taten im Ver-suchsstadium. Hier machten sich die Präventionsbemühungen der vergangenen Jahre deutlich bemerkbar.

++Ereignisse zum Nachteil älterer Menschen++

Im vergangenen Jahr wurden mehr Vorfälle registriert, bei denen es zu Vorbereitungshandlungen, Straftaten im Versuchsstadium und vollendeten Straftaten zum Nachteil älterer Menschen gekommen ist. Die Zahl der dokumentierten Fälle stieg auf 233 (2019: 176 Fälle). Ob z. B. Betrug oder Diebstahl, die Maschen der Täter/-innen sind vielfältig und perfide. Oft wird versucht, psychisch Druck auf die potenziellen Opfer auszuüben, um sie um Ersparnisse oder andere Wertgegenstände zu bringen.


"Dieses Thema liegt mir sehr am Herzen", so der Leiter der Inspektion. "Teilweise werden hier Existenzen zerstört. Die Gutgläubigkeit der Menschen wird ausgenutzt, um auf niederträchtigste Weise Beute zu machen. Wir werden weiter jede Chance nutzen, um unsere Seniorinnen und Senioren diesbezüglich zu sensibilisieren. Soweit möglich, sind Angehörige des Präventionsteams am Impfzentrum oder den dezentralen Impfstellen vor Ort, um hier mit den betroffenen Personen ins Gespräch zu kommen, um zu sensibilisieren, aufzuklären und zu warnen."

++Rohheitsdelikte - Häusliche Gewalt++

Während die Gesamtzahl der Rohheitsdelikte von 1.073 Taten in 2019 auf 1.039 Taten in 2020 sank, erhöhte sich im gleichen Zeitraum die Zahl der Fälle von Häuslicher Gewalt von 440 auf 537.

Die Polizeiinspektion Cuxhaven bietet auch zu dieser Thematik Präventionsangebote an. Zuletzt erstellte das Präventionsteam ein mehrsprachiges Video zum Thema Häusliche Gewalt und veröffentlichte es über soziale Medien.

++Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte++

Die Zahl der Widerstände und tätlichen Angriffe auf Vollstreckungsbeamte stieg von 38 Fällen in 2019 auf 50 Fälle in 2020. Dazu Kriminaldirektor Schmidt: "Jeder dieser Fälle ist einer zu viel. Der Anstieg ist alarmierend und wir werden mit unseren Fortbildungsangeboten weiterhin dafür sorgen, dass unsere Kolleginnen und Kollegen bestmöglich auf Gefahrensituationen reagieren können, um sich selbst und andere zu schützen."

++Beleidigung, Verleumdung und üble Nachrede++

In diesem Deliktsbereich ist im vergangenen Jahr im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Cuxhaven ein deutlicher Zuwachs der Fallzahlen erkennbar. Ob persönlich, per Messenger oder in sozialen Medien, die Fälle von Beleidigung, Verleumdung und übler Nachrede stiegen deutlich von 333 in 2019 auf 550 in 2020. Dies entspricht einer Steigerung von ca. 65 Prozent.

++Straftaten nach dem Infektionsschutzgesetz++

Im Zuge der Corona-Pandemie wurden im vergangenen Jahr im hiesigen Zuständigkeitsbereich 13 Straftaten nach dem Infektionsschutzgesetz bearbeitet. Dabei verstießen die Beschuldigten z. B. gegen ihre amtlich angeordnete Quarantäne oder kamen in größeren Personengruppen zusammen, ohne sich an die Abstands- und Hygienemaßnahmen zu halten.

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