Am
Donnerstagnachmittag fand erstmals eine gemeinsame Brandschutzübung der
Belegschaft des Polizeikommissariats Langen und der Freiwilligen
Feuerwehren der Stadt Geestland statt. Ziel war es zu überprüfen, ob
Brandschutz, Evakuierung und Erste Hilfe so organisiert sind, dass auch
der Sicherheit ortsfremder Personen Rechnung getragen wird. "Gerade in
Gebäuden mit Publikumsverkehr kann das Thema Brandschutz nicht auf die
leichte Schulter genommen werden", erklärte Jürgen Düllmann, Leiter des
Polizeikommissariats Langen. Weil Besucher in der Regel nicht ortskundig
sind, werden umfassende Anforderungen an den Brandschutz gestellt, und
im Ernstfall in Minutenschnelle geordnet evakuiert werden müssen. Das
Polizeikommissariat Langen hat neben eigenen Brandschutzbeauftragten im
Hause auch einen Sicherheitsbeauftragten benannt, der speziell beschult
ist und auf die Einhaltung brandschutzrechtlicher Bestimmungen wie zum
Beispiel das Freihalten der Fluchtwege drängt.
Als Ausgangslage
wurde angenommen, dass es bei Wartungsarbeiten am Notstromaggregat im
Keller des Dienstgebäudes in der Straße Rosenburg zu einer Verpuffung
gekommen ist, in deren Verlauf ein ausgedehnter Kellerbrand entstand.
Vier Personen, die an den Wartungsarbeiten im Keller beteiligt waren,
wurden vermisst. Durch die Rauchentwicklung war das Treppenhaus nicht
mehr passierbar, so dass drei Mitarbeiter im Obergeschoss eingeschlossen
waren. Eine Brandbekämpfung durch die Brandschutzhelfer beim
Polizeikommissariat Langen war nicht möglich, so dass das Gebäude
evakuiert werden musste. Zur realistischen Lagedarstellung unterstützten Angehörige des Technischen Hilfswerks Cuxhaven und die Feuerwehren der Stadt Geestland die Brandschutzübung. Sie schufen ein realistisches Szenario und sorgten für die pyrotechnische Einlage sowie eine Verrauchung des Kellers und des Treppenhauses. Mehrere Übungspuppen stellten die vermissten Personen dar. Im 1. OG befanden sich unterdessen drei Bedienstete, denen der Fluchtweg durch das Treppenhaus aufgrund der starken Verrauchung versperrt war. Sie mussten laut Regieanweisung von außen durch Feuerwehrkräfte gerettet werden
Der Stadtbrandmeister der Stadt Geestland, Friedrich Meyerherm, und sein Stellvertreter Michael Rinas nutzten gern die Gelegenheit, nach der Neugliederung erstmals ortsübergreifend die neuen Alarmierungswege zu üben. "Wir haben die Übung intern bewusst nicht angekündigt, um möglichst realitätsnah den Echtfall trainieren zu können. Die Planungen mit dem Sicherheitsbeauftragten des Polizeikommissariats Langen verliefen reibungslos. Nach der Übung werden wir gemeinsam überprüfen, ob irgendwo Optimierungsbedarf besteht", äußerte Meyerherm am Donnerstagnachmittag. Feuerwehr und Polizei sind allerdings mit den ersten Ergebnissen der Übung zufrieden.
Auch die Telekommunikationswege wären im Echtfall von einem Brand betroffen, da sich nach einer Evakuierung keine Person mehr im Objekt befände, die die Gespräche annehmen könnte. Insofern war auch die Übergabe der Anschlüsse Teil der Übung, um im Falle eines Falles die polizeiliche Erreichbarkeit gewährleisten zu können.
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