Nach einem ruhigen Jahreswechsel, vom 31. Dezember 2023 auf den 01. Januar 2024, wo es innerhalb der Gemeinde Schiffdorf zu keinen Feuerwehreinsätzen kam, ging es für die Kameradinnen und Kameraden aus den Ortsfeuerwehren Wehdel, Altluneberg, Geestenseth und Sellstedt, sowie die Führungsgruppe der Gemeinde Schiffdorf in den frühen Morgenstunden, um 06:40 Uhr, in die Wesermünder Straße nach Wehdel alarmiert.
Kurz zuvor bemerkten hier Anwohner, dass sich in einer am Wohnhaus befindlichen Scheune, ein Feuer entzündet hatte und sich immer weiter ausbreitete. Bei Ankunft der ersten Einsatzkräfte stand der innere hintere Teil der Scheune bereits in Vollbrand. Da sich auch in dem angrenzenden Wohnhaus keine Personen mehr befanden, konnte umgehend ein Löschangriff vorgenommen werden. Die Personen, welche sich zuvor im Wohnhaus befanden, wurden vorsorglich durch den Rettungsdienst gesichtet - es wurde glücklicherweise niemand verletzt. Im Verlauf des Einsatzes wurde festgestellt, dass die Deckenkonstruktion aufgrund des Brandes nicht mehr stabil genug war, sodass eine Brandbekämpfung von Innen nicht weiter vorgenommen werden konnte. Mit mehreren Strahlrohren wurde so ein intensiver Löschangriff durch die Fenster der Scheune vorgenommen.
Die Scheune wurde zum jetzigen Zeitpunkt nur noch als Lagerstätte genutzt. Um die Flammen bekämpfen zu können, wurden Teile des Daches, zunächst mit einem Traktor und im Verlauf mit der Drehleiter aus Langen, eingerissen. Zusätzlich wurde auch ein Bagger einer Tiefbau Firma aus Frelsdorf zur Einsatzstelle geordert, mit diesem konnte nach ersten Brandbekämpfungsmaßnahmen die Dachhaut und auch das Mauerwerk abgetragen und eingerissen werden, um so das Innere von oben mit der Drohne, welche ebenfalls alarmiert wurde, auf Glutnester zu kontrollieren. So konnten abschließend genaustens die letzten Glutnester bekämpft werden und ,,Feuer aus!'' gemeldet werden.
Aufgrund der verdreckten Schläuche und benutzten Atemschutzgeräte wurde ebenfalls die Feuerwehrtechnische Zentrale in Schiffdorf alarmiert. Diese brachte Reserve-Atemschutzgeräte zur Einsatzstelle und tauschte die benutzten Schläuche gegen neue. Aufgrund der Dauer und der Witterung - fast durchgehender Regen - wurde das Deutsche Rote Kreuz alarmiert. Dies stellte neben einem Bereitschafts-Rettungswagen, zur Absicherung der Einsatzkräfte, auch einen Bus für die ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden. Der Bus diente im Verlauf als Aufenthalts- und Aufwärmort für die Brandschützer. Auch das Hilfsangebot der Nachbarn war groß, so wurden die Einsatzkräfte in den ersten Stunden mit Kaffee, Kaltgetränken und Gebäck versorgt. Gegen 11:30 Uhr konnten dann die ersten Einsatzkräfte auch eine warme Mahlzeit des Deutschen Roten Kreuzes entgegennehmen und sich stärken. Mit dem Mittagessen gegen 12 Uhr konnte auch der Einsatz beendet werden.
Am Nachmittag kontrollierte die Ortsfeuerwehr Wehdel gegen 16:00 Uhr erneut die Einsatzstelle und konnte kleinere Glutnester feststellen. Nach dem Löschen konnte auch hier der Einsatz endgültig beendet werden.
Zur Brandursache oder der Schadenshöhe kann die Feuerwehr keine Auskunft treffen. Die Wesermünder Straße wurde während des Einsatzes für mehrere Stunden auf einem Teilstück voll gesperrt. Die Bewohner des Hauses kommen bei Bekannten unter. Zu Spitzenzeiten waren bis zu über 60 Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort. Hinzu kommen noch die Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes, sowie der Polizei und Tiefbaufirma.
Ein großer Dank gilt besonders den Kameradinnen und Kameraden, die vom 30. bis 31. Dezember 2023 gemeinsam mit der Kreisfeuerwehrbereitschaft Cuxhaven-Nord im Hochwassereinsatz in Verden waren und nach nur ein paar wenigen Stunden Ruhe bereits wieder im Einsatz waren!
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