Gegen 12.50 Uhr sollte die „Helgoland“ planmäßig im Südhafen der Insel anlegen, dazu über die Backbordseite drehen und an der Westkaje festmachen. „Die Besatzung hatte die Leinen schon an Land gegeben, aber augenscheinlich gab es Probleme, das Schiff gegen den kräftigen Südostwind an die Kaje zu bringen“, berichtet Jörg Rabe, Vormann des auf Helgoland stationierten Seenotrettungskreuzers HERMANN MARWEDE der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).
In Windeseile setzten die Seenotretter das Tochterboot VERENA aus, um der „Helgoland“ zu Hilfe zu eilen. Mit dem Südwestwind um sechs Beaufort (bis 49 km/h Windgeschwindigkeit) trieb die 83 Meter lange Fähre durch den Südhafen. Mit der ganzen Kraft ihrer beiden zusammen 560 PS starken Maschinen versuchte die VERENA, die Kollision der „Helgoland“ mit einem von der Nordkaje in den Südhafen ragenden Steg zu verhindern. „Um uns nicht selbst in Gefahr zu bringen, mussten wir diesen Versuch aber schon nach wenigen Augenblicken abbrechen“, berichtet Rabe.
Der Wind trieb die vor zwei Jahren in Dienst gestellte „Helgoland“ zwischen die Ostkaje und diesen Steg, wo das Schiff mit zwei dort vertäuten Segelyachten kollidierte. Schließlich gelang es, die Fähre an der Ostkaje festzumachen.
Die Wasserschutzpolizei hat die Ermittlungen zur Unglückursache aufgenommen. Nach ihren Angaben blieben die 74 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder der „Helgoland“ unverletzt. Das Fährschiff soll aus eigener Kraft zurück nach Cuxhaven laufen.
Cuxhaven. Nahezu zeitgleich waren die Cuxhavener Seenotretter für einen manövrierunfähigen Fischkutter im Einsatz. Die rund 24 Meter lange „Maria“ (Heimathafen Cuxhaven) hatte beim Großen Vogelsand Maschinenschaden erlitten.
Nachdem das in der Nähe fahrende Wasserschutzpolizeiboot „Bürgermeister Brauer“ zunächst stand-by beim Havaristen gemacht hatte, nahm der Seenotrettungskreuzer ANNELIESE KRAMER den Kutter mit zwei Fischern an Bord auf den Haken und brachte ihn sicher nach Cuxhaven.
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